Ein paar Überlegungen, warum Dunnett uns nicht losläßt...


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Abgeschickt von Martine am 08 Februar, 2001 um 11:39:13

Hallo Dunnetties,

nachdem Petra und ich uns nun unter Mithilfe von Grisel und Kathrin ein wenig "ausgehypt" haben und ich wieder in die Grenzen des gesunden Menschenverstandes zurückgefallen bin (ein DD-Satz, der mir im Moment besonders gut gefällt, da er sich hier an meinem Noch-Arbeitsplatz fast immer anzuwenden läßt) habe ich mir heute morgen in der S-Bahn so meine Gedanken gemacht. (Ja, kommt vor) und hoffe ich bringe das Gedachte noch so la la zusammen, daß es hier sortiert ankommt.

Was fasziniert uns denn so an Dunnett. Warum gehen uns diese Bücher so nahe?

Wir haben immer wieder Szenen voller Spannung, Tempo, Intrigen, unglaublichen Aktionen, etc. Aber das alles wäre nur Kolportage, oder nur trivial, wenn sie all dies nicht immer wieder konterkarieren würde. Durch den Humor, und durch andere Szenen, die für uns, ohne daß wir es merken einen „Wiedererkennungswert“ haben.

Aufgefallen ist mir das an der Stelle, wo sich Wat und Will treffen und Wat versucht, seinen Sohn zur Heimkehr zu überreden.

Der Plot: Vater versucht seinen Sohn, der sich seiner Meinung nach in schlechte Gesellschaft begeben hat, zur Vernunft zu bringen. Etwas, das wir kennen. Eigentlich etwas Alltägliches. Dazu kommt noch, daß es eine typische Streiterei ist, wie wir sie alle schon in der einen oder anderen Rolle erlebt haben. Will, der Heranwachsende, wirft seinem Vater Wat vor, daß der ein Opportunist ist. Er Will, besteht darauf an Idealen festzuhalten, egal was daraus folgt. Also, ehrlich zu leben, wenn auch ehrlich mit einer Räuberbande. Moralisch einwandfrei sozusagen. Wat dagegen übernimmt die Rolle des „Alten“, er kennt das Leben, weiß man muß Kompromisse schließen und sich so durchwursteln. Abgesehen daß wir es zuhause vielleicht nicht mit den „Egländern“ zu tun haben, und es da auch nicht um Verträge mit der einen oder andere Kriegspartei geht, kommt uns das doch bekannt vor?

Was passiert:
Vater und Sohn können sich nicht einigen. Will weiß genau, so wie wir das früher auch wußten, wie es gleich zur schönsten Eskalation kommt und Wat gleich da ist wo die Nüsse hängen... ganz oben auf der Palme.-
Das erspart Will (und früher uns) sich auf Kompromisse und gutes Zureden einzulassen.

In diesen alltäglichen Szenen, die Dunnett in einen fremden Rahmen setzt, finden wir uns selber wieder. Und das macht neben vielem anderen einen Gutteil der DD-Faszination aus.

Oder, was meint ihr? Kennt ihr auch solche Dunnett-Szenen, die ihr wiedererkennt?

Martine



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