Nicholas und Feinde


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Abgeschickt von HeikeF am 23 Mai, 2002 um 18:41:50:

Hallo zum Zweiten!

Als erste Reaktion auf die verschiedenen Entlarvungen der Feinde und ihrer Motive (FFJ, David de Salmeton, Adelina, Julius und auch zunächst Gelis) war ich ein bißchen enttäuscht und verwirrt. Die Motive waren alle so KLEINLICH. Keine wirklich großartigen Gründe wie reine Rache, reinen Haß. Vergleichen wir das ganze doch mit den LCs: Da waren Margaret Lennox, Leonard Bailey und Gabriel (obwohl letzerer ein bißchen over-the-top ist für meinen Geschmack) doch ganz andere Kaliber.
Aber bei längerem Nachdenken finde ich die Auflösung in den HN immer besser, vielleicht sogar realistischer, verständlicher. Menschen handeln und hassen eben oft nicht aus großartig konstruierten und tiefen Motiven, sondern eben aus so kleinlichen Gründen wie verletzter Eitelkeit, Angst, verletztem Stolz oder einfach so, wie es sich ergibt.
Alle Feinde haben, im Gegensatz zu denen in den LCs „redeeming qualities“. (Ist es nicht furchtbar, mir fehlen so oft die passenden deutschen Ausdrücke, daß ich nur auf englisch denken kann... *g*?)

David de Salmeton: ein jämmerlicher Charakter. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wäre er gerne Nicholas’ Freund geworden und hat ihn gleichzeitig beneidet, woraufhin das ganze dann in Haß wegen Zurückweisung umgeschlagen ist. Irgendwie tut er Nicholas ja auch leid, er findet es falsch, daß FFJ so über ihn herzieht und ihn schlecht macht.

Simon – verständlich. Er ist durch seinen Vater total verdreht und außerdem sehr impulsiv. Er wurde immer von diesem gezwungen, zu tun, was dieser wollte. Er mußte eine Frau heiraten, die doppelt so alt war wie er und mit der er bloß geschlafen hatte, wie er es mit Dutzenden anderen auch getan hatte. Dann stirbt das Baby, daß an der Heirat „schuld“ ist. Das einzige Kind, daß er in all den Jahren zustande bringt – was ihn bestimmt auch ziemlich fuchst. Dann ist dann dieser „Claes“, der immer behauptet, sein Sohn zu sein – servant, apprentice, low class – und dazu offensichtlich trotzdem cleverer als er. Vielleicht hat er Angst, daß FFJ eines Tages ihn vor seine Nase setzen würde.

Henry – kennt als seine Verwandten nur FFJ und Simon. Und was sind DAS für Beispiele? Vernachlässigen den Jungen. Simon schläft vor seinen Augen mit anderen Frauen. Sie verziehen ihn total und impfen ihm von klein auf den Haß und die Angst vor Nicholas ein. Und dieser ist immer freundlich zu ihm, bemüht sich um ihn, vergibt ihm, hilft ihm. Das verwirrt natürlich total. Aber er ist schon zu verkorkst, als daß es für ihn Rettung geben würde. Vielleicht, wenn nur Simon am Fluß gestorben wäre und Jodi sich weiter um ihn bemüht hätte, wäre zumindest die Beziehung der beiden Brüder einfacher geworden, hätte er vielleicht darin eine Bindung finden können, die ihn stabilisiert...

FFJ – auch seine Motive sind total vermurkst, aber trotzdem irgendwie verständlich. Vielleicht kann er einem sogar leid tun. Er hat die totale Angst vor „Abnormitäten“: Vor Homosexualität, Kindesmißbrauch... Es scheint, daß Andro Wodman recht hat, wenn er meint, daß Jordan dies als Kind (wahrscheinlich vom Bruder) selbst erleiden mußte. Ein gewaltiger Knacks, der ihn für immer geprägt hat. Und das bei einer ansonsten so starken Persönlichkeit... Mir kommt es auch so vor, daß er sehr an seiner Frau gehangen hat. Und als diese dann AUCH wahnsinnig wird, hat ihn das anscheinend völlig aus der Bahn geworfen. Ich finde es gut, wie Nicholas zum Schluß mit ihm umgeht: Er hört ihm zu, respektiert ihn sogar bis zu einem gewissen Grad, sagt aber trotzdem „Nein“ zu dessen Angeboten. Man kann eben einiges verstehen, muß aber deshalb trotzdem nicht alles verzeihen.

Heike



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