Re: Avocatus Philippii


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Abgeschickt von Grisel am 01 Mai, 2003 um 12:21:15:

Antwort auf: Avocatus Philippii von Claudia am 30 April, 2003 um 20:57:35:

Hi Claudia!

: Die Frage ist nicht nur: waren Ihre Absichten gut? Was Ihr sicher auch mit Ja beantwortet, sondern auch: Konnte sie die Konsequenzen aus Ihrer Sicht so beurteilen? Ex post betrachtet, ist Ihr Verhalten klar zu verurteilen. Aber vom damaligen Standpunkt und Kenntnisstand ihrer Person aus? Nicht unbedingt.

Prinzipiell stimme ich Dir da zu. Immerhin bin ich hier regelmäßig als Advocatus Jerottii, einer nicht weniger umstrittenen Figur tätig. Deshalb will ich bei PIF sobald wir es auf der Liste lesen, tatsächlich versuchen, ein wenig toleranter zu sein und beide mit dem selben Maß zu messen. Aber.

: Ich mag Philippa. Ich halte ihr immer zu Gute, dass sie sehr jung ist und idealistisch. Sie möchte gern, dass alles gut und richtig und perfekt ist und versucht ihren Beitrag dazu zu leisten. Heutzutage wäre sie aktiv bei Greenpeace und bei Amnesty International u.ä. Und dort wäre sie gut aufgehoben, WEIL Ihre Energien in entsprechende Bahnen gelenkt würden. Sie sitzt aber alleine in London, ohne große Leitfigur. Und die Folgen Ihres Verhaltens sind für sie generell wie speziell (der Besuch/ Brief) noch nicht absehbar. Ich sage mir, wenn ich das lese auch: ARGH. Finger weg!

Aber dieser Brief. Ich denke nicht, daß man eine Leitfigur braucht, um zu wissen daß man solche Geschichten nicht ungeprüft als Tatsache in offene Briefe schreibt, an einen Mann der Feinde hat.
Idealismus schließt Nachdenken nicht aus.

: Aber ich bin auch 34 und nicht knapp unter 20 Jahre alt... Und bin das eine oder andere Mal in dem Alter auch in Fettnäpfchen getreten, weil ich Dinge in Ordnung bringen wollte, die niemand von mir geregelt haben wollte und die dann auch öfter ordentlich nach hinter losgingen. Ich kann hier den ersten Stein nicht werfen.

Darum geht es gar nicht. Ich selber wäre eine recht armselige Romanfigur. Aber ich beurteile die Romanfiguren nach ihrem Verhalten vor dem Hintergrund in den die Autorin sie gestellt hat.
Natürlich spielt es eine gewaltige Rolle, daß mir die Figur einfach nicht übermäßig sympathisch ist. Das kann ich nicht steuern. Ich finde mich bei Büchern oft etwas überrascht als Fan der Bösen und Skeptiker der Guten wieder, frag mich bitte nicht warum.
Deshalb bemühe ich mich, Philippa abgesehen davon "fair" zu sehen. Und "fair" gesehen sind ihre Handlungen vor allem in RC für mich suspekt. Eben gerade weil sie nicht als Unschuld vom Lande präsentiert wird, sondern als kluges, vernünftiges Mädchen mit gesundem Hausverstand.

: Ich finde Ihr Verhalten sehr typisch für dieses Alter. Diese verheerende und doch so wichtige Mischung aus Tatkraft, Dinge bewegen wollen und die Konsequenzen nicht wirklich zu überblicken - sehr viele Katastrophen, aber sicher auch einiges Spannendes und Wichtiges würde ohne diese jugendliche Selbstüberschätzung nicht angegangen werden.

Zumindest ist sie der Katalysator der Serie. Ohne sie wäre sie bereits beendet oder in eine ganz andere Richtung gegangen.

Sorry für den Schwall! :-)

Bye,

Grisel


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