RC Teil 2 mit Eindrücken


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Abgeschickt von Silke am 25 Mai, 2003 um 12:23:31:

Hallo zusammen,

hier sind meine unterwegs gesammelten Eindrücke zu RC Teil 2 und 3.
Teil 2 zuerst:

Eine mir ausgesprochen sympathische Figur ist Diccon Chancellor.

Ich fand es schön zu lesen, wie sich Lymond und er im Verlauf dieses Teils näher kommen und beschnuppern:
Zuerst Lymond´s Auftritt als "Kurier des Zaren", bei dem er Diccon ziemlich deutlich erklärt, wie der Hase in Rußland läuft. Diccon findet ihn hier zumindest schonmal "helpful" *g*

Interessant ist, daß Diccon Lymond immer wieder als "Philippa Somerville´s husband" sieht.
Das würfelt ihn offenbar sehr, er hatte ihn sich ja ganz anders vorgestellt.
Und daß er sich von Anfang an darüber den Kopf zerbricht, wer in seiner oder Lymond´s Mannschaft wohl der bezahlte Spion bzw. Mörder ist. Vor diesem Hintergrund betätigt er sich ja dann auch als Warner und Retter.

Chancellor kommt sogar in Kapitel 5 in den Genuß von Lymond´s und Güzel´s Häuschen, und der Leser bekommt einen leisen Eindruck von dem Eindruck, der damit geschunden wird...

Es folgen noch ein paar schlaflose Nächte, in denen Lymond und Diccon tiefschürfende Gespräche führen, und am Ende bietet sich Lymond als Diccon´s Sponsor an, ich fasse es nicht! Ist es Seelenverwandschaft, oder wittert man schlicht Reichtum, Ruhm und Ehre?

Kapitel 9 ist ein tolles Kapitel, man ist unterwegs, sowas mag ich gern lesen!
Die letzten Kapitel ließen einen etwas auf der Stelle treten, ich bekam schon kalte Füße! *g*
Sehr schön fand ich übrigens die Formulierung: "...a night untroubled by sleep." Ganz am Anfang des Kapitels, bevor sie aufbrechen.

Schade, daß man nichts über Diccon´s Versuche auf Skiern lesen darf. Sind doch Ski, oder? Schneeschuhe zum drauf rumrutschen?

Ein wahrer Genuß ist am Ende des Kapitels das Rennen über die schneebedeckte Ebene mit den Rentierschlitten, da ist die Atmosphäre ganz wundervoll beschrieben, und dieses schiere Glücksgefühl, welches Diccon dabei überkommt, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich wär selbst gern dabei gewesen!

In Kapitel 10 gibt es dann noch eines dieser Rentierschlittenrennen, nur unter anderen Vorzeichen, man hat doch dem Alkohol zugesprochen, die meisten jedenfalls.
Tja, und nun die Preisfrage: wer hat Slata Baba so schlecht gefüttert, daß sie derart niederträchtiger Laune ist?

Herrlich, wie Diccon´s Abenteuergeist mit ihm durchgeht und sein Verstand sich ebenso schnell verabschiedet. Nee, zuschauen will er eigentlich nicht, keine Lust, und wie fix er plötzlich selber die Zügel in der Hand hält und ihm erst unterwegs einfällt, daß er bisher doch schon ein ganzes eines mal einen Rentierschlitten gefahren hat! Und daß es nebenbei eine ziemlich sinnlose Rettungsaktion ist.

Es geht Schlag auf Schlag: Lymond sponsort schon mal im voraus, bahnt Kontakte nach Sibirien an, dann kommt man mehr oder weniger taktvoll auf das Thema Stahl und Waffen zu sprechen, und Diccon bekommt einen kleinen Leitfaden, wie er sich dem Tsar gegenüber bitte verhalten soll, wenn dieser seine Gegenforderungen aufzählt, weil er, Lymond, nicht da sein wird, um evtl. Wogen zu glätten.

Oh Gott, und dann dieser Brief, Philippa´s zweiter Brief. Etwas aufgeweicht und abgegriffen sieht er aus, und das Siegel war mal eines...diesen Brief zu behalten, gehört zu Diccon´s schlechteren Ideen, Lymond merkt doch, daß einer fehlt.

Lymond und der Tsar:
Ein ziemlich schwieriges, zittriges Verhältnis ist das, Nervenkitzel ist ein viel zu harmloser Begriff!
Bemerkenswert finde ich, daß Lymond zusammen mit dem Geflecht Güzel und St. Mary´s in der Lage zu sein scheint, Ivan´s Launen einigermaßen im Zaum zu halten. Der gute Ivan wird doch sehr leicht unwuchtig!
Blöd, daß der Tsar ausgerechet Schach spielen muß; hätte es nicht Mühle oder Dame getan? Bemerkenswert, was Lymond ihm anvertraut bezüglich seiner Heirat. Heikle Situation, würde er beim Lügen erwischt, wäre es fatal, denke ich.

Richtig blöd läuft es für Lymond, als Ivan beschließt, ihn nach England zu schicken, wovor es Lymond doch so sehr graut! Erstaunlich, wie sehr Lymond an die Prophezeihungen der Dame de Doubtance glaubt, hier, daß sich die zwei Söhne seines Vaters nicht mehr begegnen werden. Für Lymond kann das ja nur bedeuten, daß er und Richard gemeint sind; er weiß ja nicht, was Philippa gehört hat.
Obwohl, in PiF hatte die Dame ja durchaus Recht: Lymond hat Oonagh schließlich im Wortsinn "gesehen".

Lymond und Vishnevetsky:
Bei den beiden hatte ich zuerst gemeint, die Fronten wären geklärt gewesen nach der Szene im Wintergarten (auch Tauben zanken manchmal!), aber da gehen die Intrigen munter weiter.

Und siehe da: Lymond kriecht doch in Güzel´s Bettchen!

Adam Blacklock wird zur tragischen Figur mit seiner ketzerischen Art zu malen, die er auch noch drei armen Teufeln beibringt. Der Klerus ist doch auf der ganzen Welt gleich bigott!!!
Lymond´s Bemerkung, daß Adam Blacklock bei seiner eigenen Auspeitschung Adam Blacklock war, er selber aber damals ein anderer, habe ich zuerst nicht kapiert.
Ich denke, das hängt mit Lymond´s Eiszapfenwerdung zusammen, er erläutert dies ja sehr einfühlsam beim Abschied von Alec Guthrie:
Intellekt ist alles, Seele und so Kram ist überflüssig und daher abzutöten.

Und dann noch im Team mit Güzel, diesem machthungrigen Ungeheuer!
Es wird böse enden...Europa ist einfach zu klein und eng für einen Typen wie diesen *g*

Bis in Kürze mit Eindrücken zu Teil 3,

herzliche Grüße
Silke




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