Unbekannter flämischer Meister, Die Anbetung der Heiligen Drei Könige, ca. 1515, Rockox House, Antwerpen

"... The essence of the problem, if you were to ask Jan Adorne, had little to do with the dangerous journey itself: with the heat, the sandstorms, the cold, the trackless wilderness of barren grit, the precipitous mountains, the circling bedouin, the treacherous guides, the stinking food and dried wells, the wild beasts and the vermin, the horror of picked corpses of men and camels. He was prepared for all that. He had been prepared for Alexandria, for Cairo.
That was the trouble. Here he was, a man on the greatest adventure of his life; and his father was with him. ..."

Dorothy Dunnett: The Unicorn Hunt, Part V, The Whipping-In, Chapter 40

Und woher kommt nun der Irrtum mit der Scheibe?



Der Romanist Reinhard Krüger beweist in seiner Forschungsarbeit: "Ein Versuch über die Archäologie der Globalisierung - Die Kugelgestalt der Erde und die globale Konzeption des Erdraums im Mittelalter", dass außer einer Handvoll selbstbewußten Zeloten niemand in der Geschichte des Westens glaubte, die Erde sei eine Scheibe und dass die Kugelgestalt der Erde stets die dominante wissenschaftliche Meinung blieb.

Die Behauptung, die Menschen des Mittelalters glaubten, dass die Erde flach sei, taucht zum ersten Mal in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Und geht zurück auf eine bekannteste Abbildung.
Vielleicht erinnern sich einige an dieses Bild in den Geschichtsbüchern?
Au pèlerinage, aus Camille Flammarion, L’atmosphère. Météorologie populaire, Paris 1888
Dieser Holzschnitt, der die Erde als "Schneekugel" zeigt wurde oft als symbolischer "Beweis" herangezogen. Er ist jedoch nicht aus dem Mittelalter und auch nicht aus der Frühen Neuzeit, sondern aus dem Jahr 1888, aus einem Buch über die Atmosphäre und das Wetter.

Auch der Schriftsteller Washington Irving trug zu dem Irrtum bei. In seiner Erzählung "Das Leben und die Reisen des Christoph Columbus" von 1828 unterstellte er den Matrosen, sie hätten Angst gehabt, vom Rand der "Erdenscheibe" herunterzufallen.

So stammt die Vorstellung, früher hätten die Menschen geglaubt, die Erde sei eine Scheibe, erst aus der Zeit nach dem Jahr 1830.


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