Jean Bondol, Bibel des Jean de Vaudetar, 1372, Museum Meermanno-Westreenianum, Den Haag

"...Archibald, abbot of Holyrood said, 'You don't look very well', and handed over some wine. Simply attired, within the privacy of his own chamber, in cap and gown, cross and rosary, he might have passed for an exceptionally well built, brown-haired monk of middle years, until you noticed the provenance of his crucifix, and the coats of arms..."

Dorothy Dunnett: Gemini, Part I, Chapter 2

Das Wissen der Antike ging verloren.



Auch die Behauptung, dass das Mittelalter ein gewaltiger Rückschritt gegenüber der Antike gewesen sei, stimmt so nicht.

Das Gegenteil ist der Fall. Der Verlust von antikem Wissen war den großen Umbrüchen beim Zerfall des Weströmischen Reiches zuzurechnen. Das Geistesleben des Mittelalters war, verglichen mit der Ära der Völkerwanderung, glanzvoll.

In dieser zeit der Umwälungen trat die Kirche das Erbe der Antike an. Gerade Regionen wie Irland, die früh christianisiert wurden, oder große monastische Zentren in Süddeutschland um das Jahr 1000 bewahrten in den Klösterbibliotheken das Wissen der Antike.

In den Scriptorien dieser Klöster entstanden wunderbare Handschriften, die nicht nur geistliche Themen behandelten und es waren die Klöster, die in den Jahrhunderten zwischen dem Fall des römischen Reichs und dem Aufstieg des fränkischen Reichs antike Abschriften bewahrten und zahlreiche Bücher und Schriftstücke archivierten. Ohne sie hätten die Humanisten der Renaissance die antiken Philosphen nie lesen können.
Und ohne den Wissensdurst des Hochmittelalters wären die Universitäten Europas nie gegründet worden.


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