"...In January of the same year 1467, the Albanian patriot Skanderbeg died and much of his army and many of those attached to him were dispersed. In May, the personable manager of the most aristocratic bank in Venice returned from a profitable evening at some ship-owner's supper to find his private parlour pre-empted by a squat, balding man he had not seen for five years.
He had been warned as he entered the house. 'What?' had said Julius. 'Who?'
'Tobias Beventini de Grado,' said Margot, ..."
Dorothy Dunnett: Scales of Gold,
Chapter 36
Medizin im Mittelalter und in der frühen Neuzeit: Teil 2
Trotz der vorangegangenen Ausführungen war die Medizin damals nicht macht- und wirkungslos.
Gerade die Klostermedizin weckt heute wieder das Interesse vieler Mediziner. Neuere Forschungen darüber zeigen, dass man die Ursachen von Krankheiten zwar nicht kannte, aber doch ein ganze Reihe effizienter Behandlungsmethoden hatte, die wir heute neu bewerten müssen, und dass zumindest Heilkunde im Mittelalter und der Frühen Neuzeit alles andere als reine Quacksalberei war.
So finden sich in den klösterlichen Arzneibüchern medizinische Anwendungen, die immer noch gelten. Viel wirksame Heilkräuter, wie Thymian, Fenchel, Kamille, Ringelblume wurden zur Heilung eingesetzt.
Auch der Aderlass war bei Infektionskrankheiten kein kompletter Unsinn, denn der Eisenspiegel sinkt, wenn man Blut abzapft und dann vermehren sich Bakterien viel schlechter.
Und Schimmel, gezüchet auf einer Mixtur aus Honig und Schafskot gegen Wundinfektionen hört sich zuerst scheußlich an, doch diese unappetitliche Mischung produziert Schimmelpilze, die antibiotisch wirken.
Zwar kannte damals niemand Antibiotika, doch aus Erfahrung wusste man, dass Schimmelpilze bei der Wundheilung helfen.
Auch etwas, was wir ganz und gar mit Weihnachten verbinden, war im Mittelalter und der Frühen Neuzeit ein beliebtes Heilmittel: Lebkuchen enthalten viele Gewürze, wie z. B. Zimt, Nelken und Kardamon, deren ätherische Öle nicht nur antibakteriell wirken, sondern auch viele Parasiten, wie etwa Würmer und Zecken fernhalten.