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Die Lymond Chroniken:
- Drittes Buch -
Im Zeichen des Kreuzes

Gabriel/Cosmè Tura: Annunziazione


"...Das kleine Feuer war ausgebrannt. Es flackerte, verbarg und entblößte die angespannten Gesichter der Männer, die in der trüben Halle standen; es unterstrich in langen, schwachroten Linien die Gestalt Lymonds, der nachdenklich davor stand, und schien voll auf das erschöpfte Gesicht Gabriels, der aufrecht im großen Stuhl vor Lymond saß. Und wieder nahm Lymond die Herausfoderung nicht an, weigerte sich wie schon oft auf Malta, zu zeigen, was unter dem Panzer steckte. Statt dessen sagte er: "Wir drücken uns etwas ungenau aus, nicht wahr? Sie und ich haben uns aus freien Stücken zusammengetan. Ich kann Sie weder gehen lassen noch festhalten. Meine einzige Bedingung gilt für alle, nicht nur für die Ritter. Ich führe. Darüber, warum, wo und wie ich führe, können Sie streiten, aber die letzte Autorität muß bei mir liegen. Wir können keine zwei Herren haben."
Die tragende Stimme von Alec Guthrie sagte unerwartet: "Aber wie Sir Graham schon ausgeführt hat, muß jeder praktizierende Christ zwei Herren dienen."
"Mein Gott... Ich habe es gewußt", sagte Lymond. "Das Gespräch wirkt aufreizend auf meine Nerven. Die Lage ist folgende: Sir Grahams zweiter Herr und ich befinden sich in vollkommener Übereinstimmung; doch weil wir menschlich sind, bin ich nicht überzeugt davon, daß das auch für Sir Graham und mich gelten muß"..."


Francis Crawford of Lymond ist als neutraler Beobachter in französischem Auftrag nach Malta, der Festung des Johanniterordens im Mittelmeer, gekommen. Dort steht eine türkische Invasion kurz bevor, aber die Malteserritter sind untereinander zerstritten. Die Parteien der spanischen und französischen Ritter verfolgen nicht mehr die Interessen des Ordens, sondern die ihrer Heimatländer, die den Nachfolger des greisen Großmeisters de Homedes stellen wollen.

Lymond gerät zwischen alle Fronten. Enttäuscht kehrt er nach Schottland zurück, um auf seinem Besitz St. Mary's eine eigene schlagkräftige Privatarmee aufzubauen, die unabhängig von politischen Interessen operieren soll.
Doch dort begegnet er einer noch größeren Herausforderung als der türkischen Flotte.


Von Schottland nach Malta und zurück schickt Dunnett im dritten Band der Lymond-Chronik ihre Leser. Und die Parallelen, die sie zwischen den Kämpfen der Johanniter-Ritter gegen die islamischen Truppen und die der schottischen Clans untereinander zieht, sind nicht unbeabsichtigt. In beiden Auseinandersetzungen werden Glaube und Loyalität für selbstsüchtige Zwecke mißbraucht.



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