Re: Berling und King


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Abgeschickt von Grisel am 25 Januar, 2001 um 20:01:04:

Antwort auf: Berling von Kathrin am 25 Januar, 2001 um 15:41:22:

Hallo Kathrin!

: Mir hat eine Bekannte neulich stundenlang von Stephen King vorgeschwaermt, aber was ich von ihm gelesen habe (Christine, Feuerkind, Es - zumindest teilweise) war irgendwie nur streckenweise spannend. Vielleicht schrecken mich aber auch nur die Verfilmungen ab, die ich schon von seinen Buechern erleben durfte.

Ich habe mit King meine Jugend verlesen. Bis auf zwei kenne ich alle. Meine Favorites sind fast ausschließlich die Fantasy-Kings. Besonders "Der Dunkle Turm".
Die Verfilmungen sind nur bei den Büchern gut, wo es um psychologische Monster geht und keine körperlichen. ZB Misery, Stand by me, Dolores. Die Horror-Verfilmungen sind alle eher SchXXX.

: Oh FEUER, das kommt mit SEHR bekannt vor!!! Also wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann spielen "Die Kinder des Grals" irgendwo waehrend des Falls der letzten Albingenserhochburg (oder waren es die Waldenser?), und Hauptperson ist so ein recht "sportliebender" Moench....

Bingo! Darum hat es bei Dir geklingelt. Katharer waren es.

: Ist schon eine Weile her, so etwa zehn Jahre glaub ich, und soweit ich mich erinnere, fehlte mir da irgendwie die rechte Logik der Ereignisse. Ich stehe auf Buecher, wo ich einen roten Faden erkennen kann, und der fehlte mir nach einer Weile voellig und tauchte dann nicht mehr auf.

Hm, roter Faden. Ist für mich schwer zu beurteilen. Ich wurde auf Seite 1 gefangengenommen und bin bis heute nicht frei.
Der rote Faden sind wohl die Kinder.

: Geschmissen hat es mich dann bei dem Aufenthalt dieses Moenches in den Bergen, wo er staendig nur von seiner Bettgenossin schwaermt. Oder verwechsle ich da irgendwas?

Ah, William und Ruesch. Oder Madulain. Immerhin sind die Frauen genauso "sportliebend" ...

: Mir gefielen allerdings die Szenen im Vatikan sehr gut; wenn ich mich recht entsinne, spricht da immer jemand zu einer Person, die die ganze Zeit ueber irgendwo versteckt steht. Das fand ich wirklich sehr spannend.

Der graue Kardinal!

: Sind die anderen Buecher auch so in diesem Stil geschrieben?

Falls Du schleppend meinst, ist das für mich schwer zu beurteilen, weil ich es nie so gesehen habe.
Prinzipiell sind sie aber natürlich ähnlich. Intrigen und Fluchten.
"Das Blut der Könige", mein Liebling, spielt im Hintergrund des 7. Kreuzzugs, ist also vielleicht rot-fadiger.
"Franiskus" ist insofern anders, als es ein Briefroman ist. Quasi.
Und "Die Ketzerin" hat nur eine zentrale Heldin, aus deren Sicht alles erzählt wird. Auch geradliniger.

: Und was ist eigentlich ein "Prequel"?

Eine Art Vorgeschichte. Bei "Franziskus" trifft das eigentlich nicht zu, weil es der erste Roman war.
Auf Dunnett umgelegt wäre das, wenn sie sich plötzlich entschließen würde, die Geschichte von Nicks Eltern niederzuschreiben.

: Sehr schoen ausgedrueckt. Ich meine mal in einer Buchkritik gelesen zu haben, dass Standardwerke wie die von Alexandre Dumas den eigentlichen Grundstein fuer das gelegt haben, was wir heute als "mittelalterliche" Sprache empfinden und erwarten. Nicht, dass die es besser gewusst haetten, aber es scheint sich irgendwie so eingebuergert zu haben.

Dumas und Co haben so geschrieben, wie es in ihrer Zeit normal war. Warm sollten also heutige Autoren deren Stil kopieren?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß irgendwann irgendwer gesagt haben soll: "Oh, meine Schöne, Euer weißes Fleisch entspricht dem Mondschein in einer stürmischen Winternacht und Ihr bringt mein Leben ins grenzenlose Erzittern"
Oder so. Normalerweise steigt es mir bei sowas auf. Oder ich amüsiere mich darüber, je nachdem.
Bei Dunnett redet ja auch nur Lymond gelegentlich so, aber das ist wohl eher ironisch gemeint.

: : Was haben wir noch an Pluspunkten? Viele Schauplätze, dutzende Figuren. Keine klassischen Liebesgeschichten oder Bösewichter. Es gibt beides, aber eben nicht klassisch.
: Sofern wir dasselbe Buch meinen, wuerde ich das mit unterschreiben. Das erinnert mich ausserdem ein bisschen an das, was ich mir mal zu Gabriel ueberlegt habe. So ein bisschen arg einseitig boese fand ich ihn dann doch irgendwann.

Ich hätte Gabriel auch nicht leiden können, wenn er nett gewesen wäre. Scheinheiliger Kerzenschlucker. Da er ja böse ist, war es nicht ernst gemeint, wäre es ernst gemeint gewesen, wäre es fast noch schlimmer.
Zwei der Bösewichter in den "Kinder des Gral" zählen sogar zu meinen Lieblingsfiguren, so "liebenswert" sind sie.
Hm, hast Du "Gemini" schon gelesen? Dann könnte ich über einen anderen Bösewicht sprechen, den ich sehr gerne mag.

Ciao,

Grisel



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