Re: Nachtrag zu Gablé


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Abgeschickt von Grisel am 20 Februar, 2001 um 17:40:52:

Antwort auf: Nachtrag zu Gablé von Martine am 20 Februar, 2001 um 17:05:26:

Hi Martine!

: Da ist diese John Le Gaunt Story. Also die Lancaster Family.

Ich verstehe schon, was Du meinst, aber ich sehe das anders. Ich denke nicht, daß die Lancasters bei Gablé und die Douglas bei Dunnett vergleichen kann. Dunnetts Held ist einer, der seinen eigenen Weg geht, aber Gablés Held gehört den Lancasters mit Leib und Seele. Und da die Geschichte aus seiner Sicht geschrieben ist, ist es nur natürlich, daß es anders rüberkommt.

: Dauernd wird bei Gablé Lancasters Handeln gerechtfertigt. Obwohl der Heinz den Rosenkrieg erst angezettelt hat. Ich meine so viel unendlich blutige Auseinandersetzungen, nur weil er de Meinung war, er wäre nun mal dran! Aber Gablé macht aus ihm einen widerwilligen und vor allem vorbildlichen Helden, was er nun wirklich nicht war. Im Gegenteil: Großvater, Vater und Sohn haben richtig drauf gegeiert, daß sie in die richtige Startposition kommen. Nix da mit sorgenumwölkt, höchstens sorgenvoll, ob ihnen das nun auch gelingt.

Es mag schon sein, daß sie das ein wenig idealisiert. Ich kann darüber wenig sagen, weil ich mich in der Zeit nicht auskenne. Aber Richards II Fehler war es wohl, Henry die Erbrecht abzuerkennen. Das konnte der sich ja nicht gefallen lassen.
Es gibt da irgendwo eine Richard II-Bio, die muß ich mal lesen. Dann kann ich mehr darüber sagen.

: Und das ist die zweite Crux. Gablé beurteilt die Zeit aus heutiger Sicht. Natürlich war es besser sich für Lancaster zu entscheiden. DD tut das nicht so offensichtlich. Es ist nicht besser sich für oder gegen Stuart, Douglas, Tudor zu entscheiden. Das ist heute nicht mehr unser Problem. Damals hat die Entscheidung bestimmte Folgen nach sich gezogen, aber das bedeutet nicht daß das richtiger oder falscher wäre, wäre es andersrum gelaufen.

Siehe oben. Die Geschichte ist aus der Sicht eines Lancaster-Anhängers. Für ihn ist es die richtige Seite.

Sicher, der Held denkt ein wenig zu sehr 20. Jahrhundert. Aber das ist etwas, woran viele historische Romane kranken. Gablés Held hat wenigstens die Ausrede, daß er einige Zeit als Rechtloser gelebt hat. Daher die kommunistischen Ansichten.

Grisel


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