Re: Darstellung von Homosexualität


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Abgeschickt von Martine am 28 August, 2002 um 14:00:19:

Antwort auf: Re: Darstellung von Homosexualität von Heike am 28 August, 2002 um 10:09:59:

Hi Heike,
du schriebst:

: Huh? Wieso sollte Jerott ein Coming out haben? Für mich war er immer eindeutig heterosexuell. Freundschaft und Heldenverehrung haben nicht automatisch eine (homo)sexuelle Komponente.

Hm den habe ich immer als eindeutig in diese Richtung tendieren sehen, sozusagen jemand der es sich nicht eingestehen will. Gerade diese unglaublihe Heldenverehrung die er betreibt, ist nicht mehr nur mit Männerfreundschaft zu erklären. Er liebt Gabriel genauso wie er später Lymond liebt, und das hat für mich schon eine sehr eindeutige sexuelle Komponente, die besonders in seiner Eifersucht deutlich wird.

: In HON
: Daß FFJ auf seine alten Tage homophob wird?
.... Ehrlich gesagt fand ich die Begründung für seine 'Verwandlung' schon an den Haaren herbeigezogen. (...) Daß er sich aber all der hübschen Bogenschützen nicht erwehren konnte, nimmt man nicht so leicht ab. Homosexualität spielt hier aber sicherlich eine negative Rolle.

Auch das finde ich doch recht interessant, in dieser Männergesllshaft ist es durchaus gang und gäbe gewesen, daß Freundschaft auch erotisch war, alleine durch die Abwesenheit von Frauen in bestimmten Lebensbereichen. Da gibt dann eben nur diese sexuelle Spielart. Nun ist FFJ ja ein durchaus zweispältiger Charakter, der vielleicht, ähnlich wie Jerrot (wohlgemerkt, mein sehr diskutierbares Bild von Jerrot - und außerdem schreibe ich den wieder 100% falsch, entschuldige Grisel..;-) nicht zu seiner Homosexualität steht.


: Davie Simpson?
Ja.
Aber Davie ist ebensowenig wie FFJ nur ein Bösewicht. Beide köntnen unter anderen Umständen durchaus angenehme Chraktere sein, die unsern Helden freundschaftlich verbunden wären. Hier ist eben eine sogenannte Koinzidenz aufgetreten. sie sind nicht homosexuell weil sie böse sind, oder zur Gegenseite gehören sondern ihre (auch nicht gelebte Homo- ) Sexualität ist keine Charakterschwäche, sondern ihr Schicksal.
Das ist es bei DG nicht.

Ich erinnere mich daran, daß z.B. Davie in Gemini sagt, daß er Nicholas haßt, weil der ihn zurückgewiesen hat, daß er jedoch sehr gerne sein Freund gewesen wäre.

: Jetzt bin ich aber wirklich neugierig geworden. Kannst du das vielleicht mal ein bißchen mehr ausführen?

: .. Eines der Argumente war aber, daß (fast) alle homosexuellen Charaktere in den HN gleichzeitig auch zu den bösen Buben gehören...


Dem habe ich schon oben wiedersprochen, sie gehören zur Gegenseite, aber ihre Sexualität ist nicht das Kriterium das sie dort einordnet.


Hmm, wenn ich mir das so ansehe, ist da wohl auch was dran - und gar nicht so weit weg von DG und ihrem homosexuellen Schurken.

Doch ich sehe da schon einen Unterschied zum schwulen Bösewicht à la DG, der ist automatisch auch noch sadistisch weil homosexuell für böse allein nicht genügt, und damit wird er zum bösen Popanz. Jaja, das ist eben mehr als drei Klassen drunter als DD, ich weiß ich halt mich ja auch schon zurück.

: Es ist allerdings so, daß DDs Bücher nicht explizit eine gegen Homosexualität gerichtete Haltung vertreten, diese Punkte fallen einem wirklich nur auf, wenn man genauer hinsieht.

Eben, aber ich glaube da kommen zwei Sachen zusammen, die bei DD nicht automatisch zusammengehören, während sie bei DG schon zusammengeworfen werden. Natürlich können wir nun groß ruminterpretieren ob der oder der nun so oder so gemeint sei – aber ich fürchte ich habe nun schon so wirres Zeugs geschrieben, daß ich lieber aufhören sollte ;-)

- und außerdem tönt der Ruf der Arbeit durch die Bleikammern,

Grinz
Martine



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