Re: noch ein winziges bißchen OT über Bücher etc.


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Abgeschickt von Grisel am 30 Juli, 2006 um 22:24:09:

Antwort auf: Re: noch ein winziges bißchen OT über Bücher etc. von Uta am 28 Juli, 2006 um 12:28:02:

Hi Uta!

U: Mit "Jerusalem" habe ich letzten Sonntag begonnen, es gefällt mir gut, mich stört aber etwas, dass es fast das gleiche "Personal" ist wie in KoH. Andererseits - das Buch gab es schon vorher und wenn die Autorin genau diesen Zeitraum der Kreuzzüge als Hintergrund wählt ist es natürlich naheliegend, dass Sybilla, König Baudouin etc. eine Rolle spielen.

G: Schon, das sind ja die entscheidenden Leute der Zeit und in etwa die gleiche Zeitspanne.
Hätten sie nur das Buch als Vorlage genommen ...

U: Rannulf und Stephen gefallen mir gut, aber dass sich Rannulf natürlich in Sybilla verlieben muss, ist mir schon wieder zuviel "aufgesetzte Lovestory". Ich war Sonntag abend ungefähr bis zur Hälfte des Buches, diese ganze Woche habe ich aber kaum weiter gelesen.

G: Darauf hätte ich auch verzichten können, aber es ist zumindest dezent behandelt. Außerdem hat mir der düstere, immer hin und her schwankende Rannulf gut gefallen, mal was anderes als Held. Stephen mochte ich auch sehr gern.
Historisch ist Holland mit Vorsicht zu genießen und auch ihre Templer halten wenig von den Regeln, aber, es bleibt ein Templerroman und das in der Zeit und das ist ein Schatz.

Ich kann mithalten! Ich lese gerade das erste Buch Deiner Liste, von Anderson abgesehen, "Secret Sanction" von Brian Haig. Gefällt mir sehr gut bisher, speziell Drummonds persönliche Note. Er erinnert ein wenig an DeMilles Brenner. Bisher zumindest, dieser Zynismus.
Ich habe das Buch verbilligt gefunden, bin schon einige Male daran vorbeigegangen, aber dann habe ich mich daran erinnert, den Namen auf der Liste gelesen zu haben und habe zugeschlagen. Und bereue es nicht. Danke!!!

U: Das ist schön. Im Urlaub möchte ich auch am liebsten relaxen und viel Lesen, da ich sonst ja nicht so dazu komme wie ich eigentlich möchte, vielleicht dann auch für einige Tage wegfahren.

G: Ich habe mit Entzücken gesehen, daß ich während der freien Tage wieder so intensiv und viel gelesen habe, wie früher. Die Lust ist schon immer da. Wenn ich erst mal wieder reinkippe, ist es nicht nur die Lust, sondern auch die Sucht, die wieder voll zuschlägt.
Bin eben doch Leserin aus Leidenschaft, halt mit einem kleinen Zeitproblem in den lästigen Phasen zwischen den Wochenenden und Urlauben. :-)

U: Ich LIEBE Georgette Heyer seit ich zwölf war. Einige meiner Lieblingsbücher von ihr habe ich schon zigmal gelesen. Sie hat sehr schöne Charaktere und witzige Dialoge. Kennst du "Devil's Cub"? ;-)

G: Ja, kenne ich und habe ich sehr genossen. Aber noch mehr das Buch über die Eltern, Titel beim Teufel.
Heyer ist meine neue Feelgoodlektüre.

U: Mit süßlich meinte ich, ja was genau, da ich die ja nicht lese ..... Nora Roberts packe ich da rein, obwohl ich noch nie etwas von ihr gelesen habe, also eigentlich Vorurteil. Oder nach Art dieser Sonntagsfilme im ZDF nach Pilcher oder Lindström, meinte Mutter liebt solche Sachen, ich habe mal einen Film bei ihr gesehen, AAARG.

G: Ah, sowas. Ja, das brauche ich auch nicht. Lustig, meine Mutter schaut sich sowas auch gern an. "Nur wegen der Landschaft." Klar. :-)

U: Wenn es nicht Tausende von Zuschriften und Mails sind die beim Fan-Post-Büro landen ....
Es hat sicher auch mit der Persönlichkeit der Autoren zu tun, ob Ihnen der Kontakt mit den Lesern Spaß macht.

G: Natürlich. Ein Verpflichtung dafür besteht ja nicht. Allerdings sind Fans schon was praktisches, sie kaufen, empfehlen und kritisieren. Und das kostenlos. Da sollte man schon nett zu ihnen sein, wenn man die Zeit hat.

U: Für mich hat auch ein Wandel in meiner Einstellung dazu stattgefunden, eigentlich seit ich vor ca. 2 bis 3 Jahren FanFiction entdeckt habe und durch Livejournal etc. Kommentare der "Autoren" und der Leser mitbekomme.
Vorher hat mich eigentlich der Autor - sprich die Person hinter der Geschichte - eines Buches nicht so sehr interessiert. Meistens habe ich es auch vermieden mir in HCs die Autorenfotos in der hinteren Innenklappe anzusehen. Bei St. Martins Press HC herrscht sogar die "Unsitte" die ganze Rückseite des Schutzumschlags mit Fotos zu bestücken, die ich gar nicht sehen will.
Die Geschichte und die Charaktere sind in meiner Vorstellung dadurch irgendwie "eigenständiger", als wenn ich als Leser darauf gestoßen werde, überspitzt gesagt "das sind Fantasien von Leuten mit furchtbaren Brillen, Frisuren oder Kleidergeschmack".

G: Ich finde es genau umgekehrt sehr interessant, weil ich mir dann oft denke, einem so aussehenden Menschen würde ich so ein Buch nicht zutrauen.

U: Durch den Kontakt zwischen FF Autoren und Lesern, sowie durch das Austauschen ÜBER Bücher im Buchforum, bei denen es auch um Autoren, Websites, Infos etc. geht, hat sich das im Lauf der Zeit geändert, inzwischen interessiert mich auch der "Vorgang" des Schreibens und Veröffentlichens.

G: Ich finde immer besonders interessant, wie die Leute zum Schreiben gekommen sind und warum gerade das Thema. Da sind dann eben vor allem Websites und Newsgroups sehr praktisch.

U: Das finde ich furchtbar. Normal und möglichst ohne Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler zu schreiben ist für mich eine Sache des Respekts dem anderen und auch mir selbst gegenüber, daher halte ich das aus Prinzip bei. Dass man bei den Abkürzungen wirklich Zeit spart glaube ich nicht, es ist nur Bequemlichkeit, im Internet zweifle ich manchmal daran, ob die Hälfte der Leute die Rechtschreibung beherrscht, mal abgesehen von dieser dämlichen Rechtschreib-Reform, die bringt mich inzwischen auch gelegentlich ins Grübeln. Wenn ich etwas nicht weiß, google ich schon mal danach, da gibt es dann auch meist beide für mich in Frage kommenden Versionen, also bringt das eher nichts.

G: Die Rechtschreibreform ist tückisch. Ich schreibe nach der alten Rechtschreibung, aber durch die Bücher, Zeitungen etc hat sich schon vieles in mein Hirn eingeschlichen, so daß ich jetzt einen wilden Mix schreibe.

U: Also bitte etwas experimentierfreudiger!

G: Ganz im Gegenteil, ich liebe es, mich dann plötzlich und ungeplant in ganz neue Richtungen abdriften zu sehen, oft rein zufällig. So wie jetzt, die Militärkrimis, wo ich voriges Jahr ganz vorsichtig mangels anderer Lektüre in DeMille reingeschnuppert habe und schon ahnte, daß ich im Begriff bin, ein neues Genre für mich zu ergründen.

U: s.o. "Jerusalem", das hatte ich mir ja auch vorgenommen, aber irgendwie sind die Abende immer so kurz und dann ist was anderes los, für "mal eben 20 Seiten lesen" nehme ich das Buch erst gar nicht in die Hand, da mir das keinen Spaß macht.

G: Naja, meinen Haig muß ich jetzt leider in die Woche mitschleppen. Er gefällt mir so gut, daß er dann wohl meinen Nachtschlaf beschneiden wird.

U: Meine Bücher verlassen auch nicht das Haus. Da ich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln lange zur Arbeit pendeln muss, habe ich auch keinen Bedarf immer etwas zur Ablenkung dabei zu haben. Da ich im Forum öfter gelesen habe, dass Leute immer ein Buch in der Tasche haben, sogar im Wartezimmer beim Arzt etc. lesen, kann ich persönlich das überhaupt nicht nachvollziehen. Ich brauche für ein Buch Ruhe und Muße und die Möglichkeit so lange zu lesen, bis ICH entscheide zu unterbrechen, nicht gezwungenermaßen bei der nächsten Haltestelle oder "Der Nächste bitte". Bei Wartezeiten kann ich mich auch mit meinen GEDANKEN gut unterhalten.

U: Da bin ich ganz anders. Ich bin auch so eine, die fast immer ein Buch dabei hat. Mein Büro ist nur einmal Umfallen von meiner Wohnung, aber früher, als ich ca. 40 Minuten auf die Uni gebraucht habe, hatte ich immer neben dem "Hauptbuch" ein eigenes "U-Bahnbuch", das ich nur unterwegs gelesen habe. Meinen ganzen 1200 Seiten fetten Runciman (Geschichte der Kreuzzüge) habe ich so zB gelesen.
Heute mache ich das vor allem bei Büchern, die ich lesen will, wo aber das gewisse Etwas fehlt, das mich länger bei der Stange hält. So komme ich dann doch irgendwann ans Ende.

U: P.S. Heute bin ich ganz alleine im Büro, das Telefon klingelt kaum, einfach herrlich. Heute werde ich auch mal früh Feierabend machen.

G: Klingt gemütlich! Telefon im Büro gehört abgeschafft, finde ich. Zeitweise glaube ich schon, ich arbeite im Callcenter.
Dann hoffe ich, Du hattest ein schönes und lesereiches Wochenende!

Bye,

Grisel



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