Abgeschickt von Chris am 28 Mai, 2003 um 00:03:35
Antwort auf: Vielen Dank an alle für die Infos von Kerstin am 26 Mai, 2003 um 21:28:44:
: Nun quäle ich mich noch mit der Entscheidung, lieber das Hause Niccolo oder doch die Lymond Chroniken. Falls ich mit letzterem anfange: Wie gut ist die Übersetzung? Ich habe auf der von Dir empfohlenen Seite was von Kürzungen gelesen. Soll ich besser gleich auf Englisch anfangen? Hofentlich ist das Englisch von Dunnett nicht zu shapesspearisch, lol.
Hallo Kerstin,
das ist echt spannend zu lesen, deine Fragen und die Forumsantworten. Tja, mit was oder besser wem fängt man an? Ich bin eher zufällig über die Niccolo-Serie reingeschliddert, finde jetzt aber die Lymond Chronicles gelungener und "runder", außerdem ist Lymond für mich einfach der "romantischere" und auch kompliziertere Held (Aufschrei aller Nicoletten), aber ich halte die Bücher ja auch irgendwo für eine Liebesgeschichte... DD schreibt sehr klares und von der Struktur her sogar modernes Englisch, aber natürlich bewegt sie sich in der Zeit des Romans, d.h. du wirst auf jede Menge Worte stoßen, die einfach nicht vertraut sind, von Kleidungsstücken, Waffen, Beschreibungen von Burgen, bis Details des Hofzeremoniells, Schiffsausrüstung (Galeeren!), etc. etc. Und natürlich ein Held der unglaublich gebildet und belesen ist und zum Leidwesen seiner Mitmenschen damit nicht im Mindesten hinter dem Berg hält, ja, und außerdem hat er so ziemlich einen an der Waffel, denkt man auf Seite 1 und dann wieder auf Seite 3 und 4 und 20, auf Seite 21 ist man dann nicht so sicher, aber auf Seite 40, also das mit dem Schloss anzünden geht jetzt aber eindeutig...
Spricht es nicht für die überragende Qualität dieser Bücher, dass man trotz alledem tage- und nächtelang mit dem Buch vor der Nase zwischen Couch, Bett, Klo und Kühlschrank hin und hertappt?? Ich bin ihm übrigens nicht ab dem Schwein verfallen, wie Martine, sondern ab dem Spanier, wie sehr viele andere auch, und der tritt so ca. nach dem ersten Drittel auf. Also, bis zum Spanier mindestens durchhalten!!
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: Ich bin in der Tat etwas überrascht, wurde der Roman nicht 1964 geschrieben? Ist Lymond etwa ein "I swing in all directions" Held à là Oscar Wilde? Tsk, tsk, kein Wunder wenn da die guten Amis ausflippen. Würde mich aber nicht stören. Ansonsten sind wir ja heute schon so abgebrüht, dass das was ein Autor anno 1964 geschrieben hat, heute wohl kaum noch schockiert, lol.
Ja, Lymond und der Sex. Ziemlich oft hat er aber auch einfach nur Kopfschmerzen....:-))
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. Ich hoffe nur auch die Frauenfiguren bei Dunnett haben dunkle Seiten und Biss, oft werden die Damen ja weichgespült, auch wenn die Herren ihre dunklen Seiten gewährt bekommen. Wenn die Frauenfiguren Bei Dunnett auch hübsch komplex sind, hält mich eigentlich nichts mehr ab...
Also m.E. haben bis auf ein-zwei Ausnahmen so ziemlich alle Frauen bei DD irgendeinen Schlag weg. Hier kann ich Dich also wirklich beruhigen.
Hallo Kathrin,
das wäre doch mal eine interessante Diskussion. Wer außer Mary Stuart und Christian hat bei DD keinen Schlag weg? Oder wen meintest du? Für Kerstin: das sind eigentlich eher Nebenfiguren, die weiblichen Hauptrollen sind wirklich, sagen wir mal dezent, kompliziert gestrickt und lösen manchmal geradezu allergische Reaktionen aus. (Eigentlich warte ich die ganze Zeit auf eine Philippatirade von Petra!.)
Also, wenn du Englisch (Krimis, Gabaldon, "normale Romane") gut lesen kannst, gerne verblüfft und an der Nase herumgeführt wirst und es ertragen kannst, manchmal Sachen auch ganz einfach nicht zu verstehen und sie für ein paar Seiten "liegen zu lassen", dir Doppelbödigkeit und Wortspiele und rabenschwarzer Humor liegt, liegst du bei den Lymond Chronicles bestimmt nicht falsch. Mir fällt gerade ein, bei Niccolo eigentlich auch nicht. Tja..
Lieben Gruß
Chris
P.S.
Die schlimmsten Kürzungen sind, glaube ich, in Game of Kings, d.h. dem ersten Lymondteil zu finden. Die Niccoloserie ist damit, glaube ich, nicht ganz so arg geschlagen. Aber klar, die Originale sind auf jeden Fall besser.
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